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Bei Inhaltlichen Fragen zu Projekten wenden Sie sich bitte an den Bedarfsträgervertreter des BMLV:

Bundesministerium für Landesverteidigung
Abteilung Wissenschaft, Forschung und Entwicklung
Referat Nationale Sicherheits- und Verteidigungsforschung 

Mag. Dr. Adelheid Obwaller
Roßauer Lände 1
A-1090 Wien 
verteidigungsforschung(at)bmlv.gv.at

SIGMISDIGG - Sicherstellung von GNSS für militärische und sicherheitskritische Dienste im gebirgigen Gelände

|   Call 2018

Aufgabe der Studie ist die technische und wirtschaftliche Evaluierung dreier Lösungsansätze (GNSS Re-Radiator/Repeater, Lokale mobile Pseudolite-Systeme, GNSS-Reflektometrie in Tälern) mit dem möglichen Ziel, die einfache Empfängerinfrastruktur der staatlichen Dienste im Gebirge kostengünstig für aktuelle Aufgaben einsatzfähig zu machen bzw. halten.

Ob im Auto, Handy oder bei Bankgeschäften (genaue Zeit), bei Strom- und Telekomprovidern, aber auch bei Rettungskräften oder im Militärischen (Stichwort Infanterist der Zukunft) wird Satellitennavigation eingesetzt. Aber nicht überall ist Satellitennavigation möglich. Es gibt Orte, an denen die Verfügbarkeit oder die Genauigkeit nur bedingt oder gar nicht gegeben ist. Insbesondere Österreich ist aufgrund seiner topographischen Gestaltung mit den Alpen von solchen Gebieten betroffen. Zu nennen sind hier in erster Linie Bergtäler und Schluchten; doch die Auflistung kann nicht nur auf natürliche Gegebenheiten reduziert werden, auch sog. „urban canyons“ (enge Straßen, Straßenschluchten) in Städten erschweren die Empfangbarkeit der Signale globaler Satellitennavigationssystemen (GNSS) oder machen sie gänzlich unmöglich, insbesondere wenn man die gegenwärtige Ausrüstung (Ein-Frequenz-Empfänger GPS L1) der Einsatzkräfte miteinbezieht.

Sicherlich wäre da der erste Ausweg, auf einen Multi-GNSS Empfänger überzugehen. Dies bedeutet aber in nicht unerheblichen Maße Neuinvestitionen. Ein präziser Multi-GNSS Empfänger ohne besondere Optionen kostet in der Größenordnung mindestens 10 k€, dazu kommt noch eine entsprechende Antenne, Referenzstationen für DGNSS und Multi-GNSS Software. Bei 100 Nutzern kommt man da schon auf eine Summe von mehr als 1,5 M€! Inwieweit die Multi-GNSS Empfänger dann in einem engen Tal eine präzise Positionierung liefern, sei immer noch dahingestellt. Mehrwegeffekte und ungünstige Geometrie der empfangenen Satelliten können dazu führen, dass nur ungenügende Positionsgenauigkeiten erzielt werden. Zudem sind die Beschaffungszyklen im Militärischen bei weitem größer (>15 Jahre) als in der zivilen Welt (ca. 3 Jahre).

Gibt es günstigere Lösungen für die Positionierung und Navigation in engen Tälern oder Häuserschluchten, wenn der Nutzer nur über Ein-GNSS-Empfänger (z. B. GPS) verfügt, die nur ein globales Satellitennavigationssystem (z. B. GPS oder Galileo) beobachten können? Dieser Frage widmet sich die vorliegende Machbarkeitsstudie. Hierfür werden drei Lösungsansätze untersucht:

  1. GNSS Re-Radiator/Repeater
  2. Lokale mobile Pseudolite-Systeme
  3. GNSS-Reflektometrie in Tälern

Ziel und Ergebnis der Studie ist eine Empfehlung zur technischen und kostengünstigen Realisierung der Sicherstellung der GPS Positionierung und Navigation in den Alpen für das österreichische Bundesheer ohne Neuanschaffung von (Multi-GNSS) Empfängern. Dies würde eine signifikante Kostenersparnis im Vergleich zu einer Neuanschaffung bedeuten.

Bundesministerium für Finanzen
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft - FFG
Bundesministerium für Landesverteidigung